In jüngster Zeit kam es auf dem internationalen Schifffahrtsmarkt zu einer Welle von Preiserhöhungen, wobei große Reedereien Preiserhöhungen ankündigten und auf einigen Routen Steigerungen von fast 70 % verzeichneten. Große Unternehmen wie Maersk, DHL und Hapag-Lloyd haben Preiserhöhungsmitteilungen herausgegeben, wobei auf einigen Routen Preiserhöhungen von bis zu 70 % zu verzeichnen waren und die Kosten für einen 40-Fuß-Container um bis zu 2.000 US-Dollar stiegen.

Branchenanalysten führen diesen Preisanstieg auf geopolitische Spannungen zurück, insbesondere auf die Krise im Roten Meer. Viele Containerschiffe haben sich dafür entschieden, die Route über das Rote Meer zu umgehen und stattdessen das Kap der Guten Hoffnung zu umrunden, was zu einer zusätzlichen Transitzeit von acht Tagen und einem Anstieg der Treibstoffkosten pro Reise um 650.000 US-Dollar führte. Daher haben einige Verlader dringend auf die Schiene als Alternative zurückgegriffen.

Ein aktueller Bericht von Sea-Intelligence weist darauf hin, dass die Reedereien trotz der jüngsten Preisrückgänge in der Containerschifffahrt die Zahl der Leerfahrten deutlich reduziert haben und fast auf Null gesunken sind, um von den derzeit hohen Frachtraten zu profitieren. Während der bevorstehenden Maifeiertage planen die Reedereien jedoch, eine große Anzahl von Leerfahrten durchzuführen, um das deutlich reduzierte Frachtaufkommen während der Feiertage zu bewältigen und ihre Pläne zur Erhöhung der Frachtraten umzusetzen.

Alan Murphy, CEO von Sea-Intelligence, wies darauf hin, dass Reedereien im aktuellen Marktumfeld ihre Gewinne offenbar dadurch maximieren, dass sie ihre Kapazitäten nicht einschränken und die relativ hohen Frachtraten ausnutzen. Dies könnte jedoch zu einem weiteren Abwärtsdruck auf die Spotpreise führen.

Experten vermuten, dass der jüngste Anstieg der Seepreise teilweise auf vorübergehende Marktschwankungen und teilweise auf geopolitische Spannungen und einige internationale Handelshemmnisse zurückzuführen ist. Die Erholung des Welthandels wird die künftige Entwicklung der Seepreise bestimmen.